Schreibst du schon Tagebuch? Wenn nicht, dann lies doch einmal den Artikel zum Thema Morgenroutinen. Da gehe ich darauf ein, warum das Tagebuch Schreiben ein Bestandteil für den Erfolg vieler großer Personen war.
Wenn du dir also ein schönes Tagebuch besorgt hast und einen schönen Stift und jetzt vor deinem Tagebuch sitzt, dann fragst du dich vielleicht, was du jetzt auf dein weißes Blatt Papier vor dir schreiben sollst. Welche Gedanken sind es wert, festgehalten zu werden?
Welche Gedanken sind es wert, festgehalten zu werden?
Du kannst in dein Tagebuch natürlich alle deine Gedanken schreiben und das ist auch gut. Oft geht es mir aber so, dass ich gerade dann gar keine Gedanken habe, wenn ich vor meinem Tagebuch sitze. Witzigerweise ist das beim Meditieren genau umgekehrt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was mir hilft, wenn ich wieder gar nicht weiß, worüber ich schreiben soll, sind meine Tagebuchfragen.
Tagebuchfragen
Gute Fragen, die ich mir morgens stelle, sind:
Was kann ich heute für meine Vision tun?
Das setzt natürlich voraus, dass ich eine Lebensvision habe. (Wenn du übrigens noch keine Lebensvision gefunden hast, dann lies doch diesen Artikel. Da gehe ich auf deine Lebensvision und wie du sie findest und formulierst ein.) Am Besten schriftlich festgehalten. Wenn ich aber noch keine Lebensvision habe, könnte ich die Frage damit beantworten, dass ich heute an meiner Vision arbeiten möchte.
Wem kann ich heute etwas Gutes tun?
Wir sind nicht allein auf diesem Planeten. Und ganz sicher kannst du deine Ziele, deine Lebensvision nicht allein erreichen. Du brauchst andere dafür. Das ist normal und das ist ok. Genauso aber brauchen andere wiederum dich, damit du ihnen hilfst, ihre Ziele zu erreichen.
Hast du im Leben eine Mission? Welches Vermächtnis möchtest du hinterlassen? Was soll von dir bleiben? Woran sollen sich die Menschen auch noch nach deinem Tod erinnern? Wie kannst du das Leben von Menschen bereichern, die dir wichtig sind? Was möchtest du der Welt zurückgeben?
Warum nicht heute damit beginnen?
Was ist die wichtigste Aufgabe heute im Hinblick auf meine langfristigen Ziele?
Auch diese Frage setzt voraus, dass ich meine langfristigen Ziele kenne. Die kann ich aus meiner Lebensvision ableiten. Habe ich keine langfristigen Ziele aufgeschrieben, dann könnte die wichtigste Aufgabe sein, mir langfristige Ziele zu setzen.
Was kann ich tun, um mein Team effektiver zu machen?
Das ist ganz wesentlich. Ohne ein Team habe ich kein Unternehmen. Ich habe mir diese Frage regelmäßig gestellt und auch Antworten gesucht, als ich selber noch gar keine Mitarbeiter hatte. Dann habe ich hier schriftlich einen Plan ausgearbeitet, welche Mitarbeiter ich suche, wie ich die Suche angehe; ich habe Stellenbeschreibungen geschrieben. Und irgendwann war dann der erste Mitarbeiter da. Dann kann ich mir hier ganz konkret überlegen, wir ich ihn oder sie möglichst effektiv einsetze.
Entspricht mein Plan für heute dem, wie ich leben möchte?
Dazu muss ich wissen, wie ich leben möchte. Das heißt wieder, ich brauche eine Lebensvision. Die kann ich auch bei der Visualisierung einsetzen. Und dann vergleiche ich meinen Tagesplan. Passt das zu meiner Lebensvision? Und wenn nicht – kann ich meinen Plan ändern? Immerhin hat zu diesem Zeitpunkt am Morgen der Tag ja erst begonnen. Wenn ich immer mit der Realisierung meiner Träume warte, weil ich den meistens fremdbestimmten Plänen für meine Tage folge, werde ich meine Vision nie erreichen.
Worauf kann ich mich freuen?
Jeder Tag bietet etwas, auf das ich mich freuen kann. Und wenn in meinem Kalender oder in meiner ToDo Liste dazu nichts steht, dann schaue ich auf meine 100 Wünsche Liste und schreibe einfach einen Wunsch in den Tagesplan dazu.
Reflexionsfragen
Abends schreibe ich noch einmal gerne in mein Tagebuch. Dazu verwende ich Reflexionsfragen.
Gute Fragen für die Reflexion über den Tag sind:
Wofür bin ich dankbar?
Gerade in schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, dankbar zu sein. Und es gibt immer etwas, für das ich dankbar sein kann.
Was ist mir gut gelungen?
Hier schreibe ich mindestens drei Erfolge auf. Das können auch ganz bewusst Kleinigkeiten sein. Besser geht es mir aber immer, wenn Erfolge einen Bezug auf meine Ziele haben. Am Ende der Woche blättere ich dann alle meine kleinen und größeren Erfolge durch und schreibe noch einmal die drei größten Erfolge der Woche auf. Das mache ich noch einmal am Ende des Monats mit alles Erfolgen der vergangenen Wochen. Und am Ende des Jahres wähle ich dann aus den 36 größten Erfolgen der Monate in diesem Jahr meine drei allergrößten Erfolge. Was meinst du, was da oft für tolle Sachen dabei sind, die ich mir sonst vielleicht nie so klar vor Augen geführt hätte!
Was lief besser als erwartet?
Das schärft den Blick auf das Positive. Die andere Frage nach dem was schlechter gelaufen ist, stelle ich mir absichtlich nicht.
Mit wem hatte ich heute Kontakt? Wie kann ich morgen bei dieser Person ein WOW auslösen?
Die Antwort geht dann meistens am nächsten morgen in die dortige Fragestellung ein. Wenn es einmal einen Tag gibt, an dem ich mit keinem anderen Menschen Kontakt hatte, dann überlege ich mir an dieser Stelle sofort einen Menschen, mit dem ich morgen ein Vieraugengespräch ausmachen werde.
Was habe ich gelernt?
Jeder Tag bietet viele Möglichkeiten zu lernen. Das beginnt bereits bei der Morgenroutine, wenn ich lese. Hier kann ich all das kurz festhalten. Ich bin selbst erstaunt, wie viel ich jeden Tag dazu lerne.
Was hat mir Spaß gemacht?
Und was kann ich morgen tun, um wieder Spaß zu erleben?
Was war die unnötigste Aufgabe heute?
Wer kann diese in Zukunft statt mir machen? Die Antworten auf diese Frage machen dich zum Unternehmer. Arbeite ich noch als Fachkraft? Kann ich etwas delegieren? An wen kann ich das delegieren? Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein? Die Person muss nicht zwingend ein Arbeitnehmer sein. Das kann auch ein Freelancer oder ein anderes Unternehmen sein. Hauptsache, die Aufgabe macht in Zukunft jemand anderes. Denn wenn ich die Aufgabe selbst nicht gerne mache und sie auch nicht zu meinen Kernaufgaben gehört, dann wird sie sicher jemand anderer auch billiger machen. Dann kann ich also meine Zeit effektiver einsetzen.
So das waren meine Tagebuchfragen. Ich habe sie übrigens auf einen Zettel geschrieben und dieser Zettel liegt immer ganz vorne in meinem Tagebuch.
Beantworte ich jeden Tag alle Fragen? Nein. Das wäre manchmal auch zu viel. Je nachdem wie es mir geht und wie ich am Morgen oder Abend zu den Fragen stehe, beantworte ich entweder alle oder auch nur ein paar.
Unternehmertum kann so einfach sein,
dein Bernd Trappmaier
P.S.: Wenn du noch kein Tagebuch hast, dann besorg dir ein schönes Buch. Schreib dir auch einen Zettel mit Tagebuchfragen, die du dir in dein Tagebuch legst. Los geht’s! Was wirst du heute in dein Tagebuch schreiben?